Schimmelpilz-Probleme
Schimmelpilzbildung
in Wohnräumen - ein aktuelles Thema
Schimmelpilz tritt immer häufiger in Wohngebäuden auf.
Es sind nicht nur Gebäude mit geringem Wärmeschutz
betroffen, sondern auch Neubauten, die den Anforderungen
der Wärmeschutzverordnungen und der EnEV
(Energie-Einsparverordnung) genügen.
Die überall in der Luft vorhandenen
Sporen können unter folgende
Voraussetzungen Schimmelpilz
bilden:
- Es muss ein Nähgrund,
- Sauerstoff und
- Feuchtigkeit im Nährgrund
vorhanden sein.
Übliche Dispersionsfarben, Tapeten
und Tapetenkleister (usw.) bieten einen vorzüglichen
Nährgrund, da diese Materialien chemisch sauer
(niedriger Ph-Wert) und
eiweißhaltig sind. Auf alkalischem Untergrund (Beton,
Kalk) mit hohem Ph-Wert findet der Schimmelpilz ein geringes
Nahrungsangebot und breitet sich nicht oder nur in
geringem Maß aus.
Luftfeuchtigkeit - Problem Nummer 1
In der Umgebungs- und Raumluft wird Wasserdampf
gebunden. Je nach der Lufttemperatur kann die Luft mehr
oder weniger Luft in Form von Wasserdampf binden. Diese
Eigenschaft der Luft wird durch das Heizen und Lüften der
Wohnräume in der Heizperiode genutzt, um die durch Atmen,
Kochen, Duschen, Waschen (usw.) in die Raumluft eingetragene
Feuchtigkeit zu "entsorgen".
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Der Zweck
des Erwärmens kalter Außenluft ist die Reduzierung
der relativen Luftfeuchtigkeit (Trocknung der Luft).
"Trockene" Luft kann Feuchtigkeit aus dem
Wohnraum durch Atmen, Kochen, Wäsche waschen,
Duschen, usw. aufnehmen. Damit steigt die relative
Luftfeuchtigkeit wieder. Durch das
"Weglüften" der feuchten Raumluft, wird
diese Feuchtigkeit entsorgt. Der Kreislauf beginnt von
neuem. |
Bei der Abkühlung der Luft erhöht sich der
Sättigungsgrad, der üblicherweise als "relative
Luftfeuchtigkeit" bezeichnet wird. Wird die Luft bis zum
"Taupunkt" abgekühlt, kann sie keine weitere
Feuchtigkeit mehr binden. Das Wasser kondensiert an
Oberflächen von Materialien. Nachdem Schimmelpilz bereits
bei einer Materialfeuchte von 80% bis 95% wächst, dürfen
die Wände in der Wohnung nicht so weit abkühlen, dass ein
ein Wert von 80% der relativen Luftfeuchtigkeit an der Wandoberfläche
erreicht wird.
Mit der Luftfeuchte steigt die
Taupunkt-Temperatur an der Wand
Das "Normklima" von
Wohnräumen ist 20°C bei 50% relativer Luftfeuchte.
Wird diese Luft abgekühlt, dann erreicht sie bei
12,6°C eine relative Luftfeuchte von 80%. Der Taupunkt
(100% rel. Luftfeuchtigkeit) liegt bei 9,3°C.
Bei einem Raumklima von 20°C und 60% relativer Feuchte
liegt der Taupunkt bereits bei 11,5°C, bzw. bei 16,9°C
für 80% rel. Luftfeuchte. Dies zeigt, dass die
relative Luftfeuchtigkeit ein wesentlicher Faktor für die
Bildung von Schimmelpilz ist. Bei einem hohen Wert steigt
die Gefahr, Schimmelpilz in der Wohnung zu bekommen.
Regelmäßige
Fensterlüftung senkt die relative
Luftfeuchte im Wohnraum
Wird kalte Luft erwärmt, dann verringert sich die
relative Luftfeuchte. Die Luft kann dann wieder Feuchte, die
beim Duschen, Kochen, Waschen und Atmen entsteht
aufnehmen.
Fazit: Steigt
die relative Luftfeuchte, muss der Raum gelüftet
werden.
Ausreichender Wärmeschutz des
Gebäudes verhindert Schimmelpilz
Zur Vermeidung des Schimmelpilzwachstums müssen die
Außenwände einen ausreichenden Wärmeschutz ausweisen.
Ist dieser nicht vorhanden, kühlt die Wand auf der
Innenseite stark ab und fördert die Kondensation der
Raumluft. Dies führt zu einem Feuchteschaden mit
Schimmelpilzbildung.
Neue Fenster in alten Wänden - ein
bekanntes Problem in Altbauten
Dichte Fenster mit Wärmeschutzglas vermindern
Energieverluste und sparen Heizkosten. Sie verursachen jedoch folgende Probleme:
- Die Fensterscheibe ist nicht mehr
der kälteste Punkt im Raum. Die Kondensation der
Raumluft mit hoher relativer Feuchte findet nicht
mehr an der Fensterscheibe, sondern an der kalten
Außenwand statt.
- Es fehlt der bisher vorhandene
Luftaustausch durch undichte Fenster. Die Raumluft
muss zur Vermeidung von zu hoher Luftfeuchte viel
öfters durch die Fensterlüftung
ausgetauscht werden.
Der Fenstertausch in Altbauten ohne
zusätzliche Maßnahmen, um die Dämmung der Außenwände
oder die Luftwechselrate ohne Beeinflussung des
Nutzers zu verbessern, kommt es aus diesen Gründen
oft zur Bildung von Schimmelpilz. Ein Fenstertausch ohne
zusätzlichen Maßnahmen zur Vermeidung von Schimmelpilz
entspricht nicht den Anforderung der einschlägigen DIN-Normen und kann zu
einem bauseitigen Mangel führen.
Altbauten hatten zum Zeitpunkt der
Erstellung Fenster ohne Gummidichtungen. Bedingt durch die
"Undichtigkeit" der Fenster wurde die Raumluft
selbst bei geschlossenen Fenstern mehrmals am Tag
ausgetauscht. Dies führte zu niedrigen Werten der relativen
Luftfeuchtigkeit, insbesondere an Tagen mit sehr kalter
Witterung. Trockene Luft hat einen niedrigen Taupunkt, der
die Bildung von Schimmelpilz an kalten Wänden (wegen der
mäßigen Dämmung) verhinderte. Bei neuen Fenstern ist der
Luftwechsel bei geschlossenen Fenstern stark reduziert. Dies
führt, selbst bei ordnungsgemäßem Lüften, oft zu einer
höheren relativer Luftfeuchtigkeit und Kondensation der
Raumluft an kalten Wänden.
In Wohnräume eingetragene
Feuchtigkeit
muss "weggelüftet" werden
Ein Haushalt mit 4 Personen "produziert" pro
Tag zwischen 8 und 12 Liter Feuchtigkeit (z.B. durch
Duschen, Kochen, Wäsche, Atmen), die durch die Raumluft
aufgenommen wird. Sie ist die Ursache einer hohen relativen
Luftfeuchtigkeit im Wohnraum. Wird diese Feuchtigkeit nicht
"weggelüftet", kondensiert sie auf der
Innenseite der Außenwände und führt zur Bildung von
Schimmelpilz.
Ich helfen Ihnen, Ihre Schimmelpilz-Probleme zu lösen |
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Schimmelpilzbefall an einer
Wärmebrücke (Außenwand und Betondecke unter einem
Flachdach)
Dazugehöriges Wärmebild
Aspergillus
Penicillium
Chaetomium
Quelle: BiolytiQs, eigene Bilder |
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